Startseite » Gray Matter – Zusammenfassung der Geschichte

Gray Matter – Zusammenfassung der Geschichte

by Pandur

Der Regen hämmerte unaufhörlich gegen Sams Helm. Das Gewitter hatte den Abendhimmel gänzlich verdunkelt. Was es der jungen Illusionistin stark erschwerte den Weg nach London zu finden. Ihre Karte war bereits bis zur Unkenntlichkeit aufgeweicht, als Sam die Weggablung London / Oxford erreichte. Nichts ahnend, von der schlechten Konstruktion des Schildes, schlug der Wind ihr ein letztes Schnippchen. Er verdrehte den hölzernen Wegweiser um 180°. Sam bog auf die Landstraße Richtung Oxford ab, bevor sie wenige Minuten später liegen blieb. Das nichtsnutzige Motorrad, was sie für ihr letztes Geld erstanden hatte, gab endgültig den Geist auf. Den Daedalus Club Londons würde sie so nie erreichen. Aber zumindest brannte in den Fenstern des nahegelegenen Anwesens noch Licht. Ihr Motorrad dorthin schiebend, beobachtete sie eine junge Frau. Während die Blondine zur Pforte des Anwesens marschierte, probte sie ihre Begrüßungsfloskel. Sie wollte sich offenbar als die neue Assistentin eines gewissen Dr. Styles vorstellen. Doch gerade, als sich ihr Finger der Klingel näherte, huschte etwas düsteres um sie herum. Zu Tode erschrocken, ergriff die Blondine die Flucht zurück ins Taxi und brauste davon.
Bis auf die Haarfarbe und ihre Gothic Aufmachung, war Sam der Dame optisch nicht unähnlich. Davon abgesehen, schien es ihre beste Option, die Nacht im Trockenen zu verbringen. Samantha Everett adaptierte die Floskel der Blondine und gab sich als die vermeintliche Assistentin aus.

Erst als am nächsten Morgen die Sonne aufging, bemerkte Sam durch eine Plakette am Gebäude, dass sie sich offenbar in einer Forschungseinrichtung für kognitive Abnormalitäten befand. Die in die Jahre gekommene Zofe, Mrs. Dalton, füllte beim Frühstück die Lücken ihrer angeblichen Herkunft und Anstellung. Der 50 Pfund Vorschuss für die erste Woche, war genau das, was Sam in ihrem abgewrackten Zustand brauchte. So ignorierte sie den harschen Ton, im Schreiben ihres neuen Chefs, und fuhr mit dem Bus nach Oxford, um, wie ihr geheißen, Freiwillige für seine Experimente aufzutreiben. Aber schon diese erste Aufgabe entpuppte sich als deutlich schwieriger als erwartet. Jeder Student schien Dr. Styles zu kennen und ihn für eine Art Frankenstein zu halten. Sam musste Leute finden, die sich noch keine Meinung über den scheinbar irren Doktor gebildet hatten.

Glücklicherweise hatte gerade ein neues Semester an der Uni begonnen und so fand sie an der St. Edmunds Hall einige leichtgläubige Freshmans. Das Uni-Gelände Oxfords brachte Sam sogar ihrem eigentlichen Ziel näher. Sie entdeckte in der Nähe des Carfax Towers ein Geschäft für magische Requisiten und darin einen antiken Spielautomat, mit einem Rätsel des Daedalus Clubs. Würde es Sam gelingen, dieses Rätsel zu lösen, wäre ihr der Zutritt zum elitären Magier-Club sicher. Zu ihren Anhängern gehörten Gerüchteweise sogar Größen wie David Copperfield. Weit kam Sam mit der Rätsel-Lösung jedoch nicht. Denn Dr. Styles beorderte sie zurück in sein Forschungslabor. Es war das erste Gespräch, was sie mit dem Wissenschaftler führte und schon dabei schien er kein einziges gutes Wort übrig zu haben. David Styles war es wichtiger, Sam für die Vorbereitungen bei sich zu haben, als ein sechstes Versuchskaninchen zu finden. Seiner Meinung nach könne dafür ebenso gut Samantha selbst herhalten.

Der finstere Keller und die herausgetrennten Gehirne in den Aufbewahrungstanks vermittelten nicht gerade Vertrauen, aber Sam redete sich ein, dass sie im Zweifelsfall schneller rennen könne, als der alte Mann. David Styles widerlegte diese Hypothese augenblicklich. Er schien zwar aus irgendeinem Grund entstellt zu sein, was er mit einer weißen Gesichtsmaske teilweise verhüllte, war aber deutlich jünger als Sam erwartet hatte. Abgesehen von seiner herablassenden, unfreundlichen Art schien es Dr. Styles jedoch fern zu liegen Sam etwas anzutun. Er stimmte sogar sämtlichen Forderungen in Puncto Gehaltserhöhung und Unterbringung zu, die Sam vorbrachte.

Einige Stunden später scherzten die Studenten zu ihrer eigenen Erleichterung, als Dr. Styles sie in die Magnetresonanztomographie-Geräte schnallte. Ungeachtet ihrer wuchtigen Erscheinung, schadete das Experiment weniger als ein Röntgengerät. Das MRI zielte lediglich darauf ab, ihre Gehirnströme zu messen. David Styles versuchte dadurch zu beweisen, dass sich mit der Vorstellungskraft von Menschen Dinge manifestieren ließen. Zu diesem Zweck versetzte er die sechs Studenten in eine Art Hypnose und ließ sie gemeinsam an einen Ort denken. Im Falle dieses Abends die Leichtathletik-Strecke des Uni-Geländes. Sie sollten sich vorstellen, dort Runden zu laufen.

Auch wenn sie nicht wirklich Sport getrieben hatte, spürte Sam beim Erwachen Muskelkater in ihren Beinen. Aber das war nicht das merkwürdigste Ereignis des Morgens. Das Anwesen hatte eine Zeitung bekommen, die sie gar nicht abonnierten. Der Aufmacher berichtete von einem Streich auf dem Horspath Track, welcher den armen Hilfsarbeiter beim Anbringen der Laufbahnmarkierungen beinahe hatte erblinden lassen. Sam musste der Sache nachgehen.
Eddie, der Junge, der am vergangenen Abend die Linien der Bahn erneuerte, schwor, es wären Aliens wie bei den Kornkreisen gewesen. Gerade als er in aller Seelenruhe die Linien zog, wurde er von einer weißen Dunstwolke, einem Zyklon oder etwas derartigem überrascht. Er bekam darin kaum Luft, rettete sich aufs Gras und als er sich wieder zur Bahn umdrehte, erstreckte sich ein gewaltiges Labyrinth aus weißen Linien auf der Laufstrecke. Sam hakte weiter nach. Eddie gab zu, dass er durch den aufgewirbelten Staub einige Minuten lang nicht richtig sehen konnte, aber er war der festen Überzeugung, er hätte die Wolke Runden drehen sehen. Als wäre es ein lebendes Wesen und keine Staubwolke gewesen.

You may also like

Cookies sind für die korrekte Funktionsweise einer Website wichtig. Wir verwenden diese zur Personalisierung von Inhalten und Anzeigen, zur Einbindung von sozialen Medien sowie für Zugriffsanalysen auf unsere Website. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärt ihr euch damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Klickt auf "Ich stimme zu" um dies zu akzeptieren oder lest "Datenschutzeinstellungen" zu den von uns verwendeten Arten von Cookies. Ich stimme zu Datenschutzeinstellungen